De dicke Deern dreiv de dünne Deern dör den dick'n Dreck, dat de dicke Dreck dreiv.
(Hinweis: ei wird wie game, flame usw. ausgesprochen)
Und nun zum Platt
Unter den Plattdeutschen gibt es im Grunde zwei Lager. Die einen streben ein einheitliches Platt mit einer für alle geltenden Grammatik und Rechtschreibung an, die anderen wollen den jeweiligen Dialekt pflegen. Um es vorweg zu nehmen, für mich macht es keinen Sinn, sich für ein allgemein gültiges Platt einzusetzen und das aus folgenden Gründen:
1. Es gibt - anders als im Hochdeutschen - keine allgemein verbindliche plattdeutsche Sprache. Jeder, der plattdeutsch spricht, spricht lediglich seine plattdeutsche Mundart. Insofern besteht die plattdeutsche Sprache aus vielen verschiedenen Dialekten, die sich im Wortschatz, der Aussprache und den Redewendungen erheblich voneinander unterscheiden. Allein daraus ergibt sich, dass einheitliche Rechtschreibregeln keinen Sinn machen.
2.Lediglich ca. 6 % der Bevölkerung gibt an, Plattdeutsch verstehen und sprechen zu können und es ist davon auszugehen, dass dieser Anteil weiter abnimmt. Das bedeutet, dass in Zukunft immer weniger Menschen in der Lage sein werden, einen nach den Rechtschreibregeln von Sass auf Plattdeutsch geschriebenen Text nicht mehr in den eigenen Dialekt übertragen zu können. Man wird dann "Water" nicht mehr in "Wooter" übertragen. Es wird eine neue Sprache entstehen.
3. Die plattdeutsche Sprache ist reich an Vokalen und an Diphthongen. Das gilt insbesondere für den Doppellaut "ei", den man im Hochdeutschen generell wie "ai" ausspricht. Der Diphthong "ei" kommt im Hochdeutschen überhaupt nicht vor, wohl aber im Englischen (game, plane usw.) und im Plattdeutschen. Allein aus diesem Grunde sollte man versuchen, durch eine entsprechende Schreibweise sich diesen im Platt häufig vorkommenden Doppellaut zu erhalten.
4. Natürlich wäre es wünschenswert, wir hätten eine allgemein gültige plattdeutsche Sprache, die von Flensburg bis Hannover und von Emden bis Greifswald gleich gesprochen und geschrieben werden kann. Aber ich habe wenig Hoffnung, dass das gelingen wird, weil viele der Vorbedingungen dafür nicht gegeben sind.
5. Selbst wenn ich mich ausschließlich um meinen hier in Weyhe gesprochenen plattdeutschen Dialekt kümmere, dann bitte ich dafür um Verständnis. Auf jeden Fall versuche ich auf diese Weise sicherzustellen, dass meine Mundart in ferner Zukunft noch nachgesprochen werden kann.
von Walter Schofeld, Bookholzberg
Bauernhaus in Kirchweyhe
Plattdeutsches Wörterbuch
Hier findest Du mein plattdeutsches Wörterbuch in phonetischer Schreibweise im regionalen plattddeutschen Dialekt der Gemeinden Weyhe, Stuhr, Syke. Es dürfte das umfangreichste plattdeutsche Wörterbuch aus dieser Region sein. Es gibt nicht nur den jeweiligen plattdeutschen Begriff wider, sondern gibt bei Verben auch die Konjugation an. Außerdem habe ich versucht, das eine oder andere Beispiel zu dem jeweiligen Begriff zu geben.
Du darfst mir gern Deine Meinung sagen, wie Dir meine Seite gefällt, ich bitte sogar darum.
Plattdeutsche Runde in Weyhe/Kirchweyhe
Ort: Shakespeares Theaterpub, Weyhe, Marktplatz
Termin: jeden ersten Dienstag im Monat
Beginn: 19 Uhr
Jeder Plattsnacker ist herzlich willkommen.
Der Weser-Kurier berichtet darüber:
Weyhe-Kirchweyhe. „In lockerer Runde een beten Plattsnacken“ – das war die ursprüngliche Idee von Helmut Fellermann, Dietrich „Dididoktor“ Heumann und Heinz-Hermann Kuhlmann. Das ist mittlerweile drei Jahre her und seitdem treffen sich jeden ersten Dienstag im Monat mindestens 20 begeisterte Platt-Snacker in Shakespeare's Theaterpub am Kirchweyher Marktplatz, genau dort, wo ansonsten eher Live-Musik auf der Tagesordnung steht.
„So viele waren wir ja noch nie“, staunt Helmut Fellermann am Dienstagabend nicht schlecht, als immer mehr Gäste durch die Tür kommen. Das Besondere: Der Theaterpub öffnet mittlerweile dienstags ausschließlich für die plattdeutsche Runde. Der längliche Tisch an der Wand reicht kaum mehr aus, so dass kurzerhand ein weiterer herangerückt wird. Alles gar kein Problem, je mehr desto besser lautet schließlich das Motto unter den Platt-Schnackern. „Bei uns läuft alles ganz locker ab. Es wird untereinander geschnackt und wer möchte, kann gerne eine plattdeutsche Geschichte vortragen“, berichtet der Initiator, während er weitere Besucher begrüßt. Für diesen Abend hat er eine „lütje Geschichte“ von Krüschan Holschen vorbereitet. Zur Weihnachtszeit hatte der „Dididoktor“ sogar sein Akkordeon mitgebracht, womit sie gemeinsam ein paar plattdeutsche Weihnachtslieder gesungen haben.
„Es ist schön, dass die altdeutsche Sprache in dieser Runde gepflegt wird. Im Alltag ist sie ja so gut wie ausgestorben“, merkt Horst Hollwedel, der fast von Beginn an dabei ist, an. „Politik ist bei uns verpönt, aber ansonsten wird bei uns über alles geschnackt, was gerade so angesagt ist“, ergänzt er. Besonders beliebt seien dabei „altdeutsche Geschichten aus unserer Jugend, da gibt es immer etwas zu lachen“. Humorvoll geht es ohnehin rund um den Stammtisch zu. So werden ab und an lockere Sprüche im Ping-Pong-Prinzip über den Tisch geworfen oder zwischendurch ein Witz aus dem Ärmel geschüttelt.
Annette Therolf ist ganz begeistert von der lockeren Stimmung. Zusammen mit ihrer Mutter ist die Lahauserin an diesem Abend das erste Mal dabei. „Meine Mama spricht gerne Plattdeutsch und ich verstehe es auch ganz gut. Da wollten wir uns das hier mal anschauen“, verrät sie. Zuvor seien sie schon in verschiedenen Gruppen in der Umgebung gewesen. So wie den beiden ist es in den vergangenen Jahren den meisten der anwesenden Platt-Snackern ergangen – viele von ihnen sind geblieben und gehören nun zum festen Stamm. „Mittlerweile haben wir Teilnehmer aus fast allen Weyher Ortsteilen sowie aus Brinkum, Fahrenhorst und Arsten“, berichtet Helmut Fellermann. Zu ihnen zählt auch Fredi Kifmeier, ein ehemaliger Patient und langjähriger Freund vom „Dididoktor“. „Ich leite selbst in Arsten eine plattdeutsche Gruppe, aber hier gefällt es mir immer besonders gut, weil die Runde so gemischt ist“, sagt er begeistert. Meistens habe er die eine oder andere Geschichte dabei, aber eigentlich geht es auch ihm ausschließlich ums Plattschnacken.
Viele in der Runde bedauern, dass es mit der plattdeutschen Sprache immer weniger wird. Deshalb möchten sie sich auch weiterhin für den Fortbestand einsetzen. „Wie wäre es denn, wenn wir eine CD mit plattdeutschen Geschichten aufnehmen und diese dann in den Umlauf bringen“, lautete an diesem Abend ein Vorschlag aus der Runde. Ob dieser tatsächlich umgesetzt wird, bleibt zunächst offen. Dass sich der offensichtlich wachsende Stammtisch am kommenden ersten Dienstag im Monat, 5. März, wieder zum zweistündigen Plattsnacken trifft, ist allerdings sicher. „Wer Lust hat, kann gerne vorbeikommen“, sagt Dietrich Heumann. Beginn ist um 19 Uhr.
Links
Arbeitskreis Arster Geschichten: www.arster-geschichte.de
Der singende Landarzt: www.dididoktor.de
Sudweyhe, Waschhaus
Erichshofer Platt
Erichshof liegt in der heutigen Gemeinde Weyhe, in unmittelbarer Nähe der Gemeinde Stuhr am südlichen Rand von Bremen. Erichshofer-Platt ist in diesem Zusammenhang natürlich nur als Synonym zu verstehen. Genausogut könnte man auch vom Brinkumer oder vom Leester Platt sprechen. Das hier in der Region gesprochene Platt ist ein plattdeutscher Dialekt unter vielen. Und - das möchte ich in diesem Zusammenhang ausdrücklich betonen - jeder Dialekt hat seine uneingeschränkte Berechtigung und meine Wertschätzung.
Es gibt - anders als im Hochdeutschen - kein allgemein gültiges Platt, sondern Hunderte plattdeutscher Dialekte, die sich in der Aussprache und zum Teil auch im Wortschatz mehr oder weniger deutlich voneinander unterscheiden. Und - das möchte ich ausdrücklich betonen - jeder Dialekt hat es verdient erhalten und gepflegt zu werden. Ich empfinde diese Vielfalt an plattdeutschen Dialekten als eine Bereicherung und nicht als Hindernis.
Leider aber ist festzustellen, dass hier und da der eine oder andere Dialekt auszusterben droht, weil man in dieser Gegend im Allgemeinen kein Plattdeutsch mehr spricht oder es keine entsprechenden Protagonisten gibt oder die in dieser Region tätigen Rundfunksender gewollt oder ungewollt, für diese Region fremde Dialekte bevorzugen. Daher will ich das hier gesprochene Platt in erster Linie nur dokumentieren und mich dafür einsetzen, dass das es nicht ganz in Vergessenheit gerät, denn es ist nicht besser und nicht schlechter als jedes andere Platt und hat - wie eben auch anderswo - eine eigene Aussprache und einen eigenen Wortschatz.
Schon 1929 hat der damalige Schulrat Albert Paul in seinem Buch "Syker Heimatbuch für Schule und Haus" auf eine Besonderheit hingewiesen: im gesamten Gebiet der früheren Grafschaften Hoya-Diepholz (mit Ausnahme der katholischen Enklave Twistringen) hat sich das Abschleifen des auslautenden e durchgesetzt (Apokope-Gebiet, apokopieren=abkürzen); nicht vondooge, sondern vondooch.
Aufgrund dieser Besonderheit des Dialekts möchte ich mithelfen, dass dieser nicht so leicht in Vergessenheit gerät und am Leben erhalten wird. Ich hoffe, dass mich viele Gleichgesinnte durch entsprechende Beiträge dabei unterstützen. Ich möchte ungern der Don Quijote des plattdeutschen Dialekt sein, der gegen Windmühlen kämpft. Gemeinsam allerdings können wir vielleicht etwas erreichen. Schreib mir oder ruf mich an.
Dreye, Deich
Und wenn Du daran interessiert bist, welche "Akrobatenstücke" man mit der plattdeutschen Sprache auch machen kann, dann empfehle ich Dir diese Seite: Platt for runaways.
Für mich unerklärlich ist, dass ausgerechnet die plattdeutschen Nachrichten von Radio Bremen Stoff für meine runaways liefern. Aber leider ist es so, dass das von diesem Sender veröffentlichte Platt nichts mit dem Bremer Platt zu tun hat und die dort tätigen Redakteure nicht die notwendige Sicherheit bei der Übertragung hochdeutscher Texte ins Plattdeutsche haben. Da führt in vielen Fällen dazu, dass man nichts versteht oder aber zu abenteuerlichen Wortprägungen, über die man nur noch schmunzeln kann. Mit einer Pflege der niederdeutschen Sprache hat dies nichts zu tun.